Coaching - eine moderne Lösung für alle Probleme?

Seit vielen Jahren boomt der Markt der Lebensbewältigungshilfe. Die zentralen Versprechungen konzentrieren sich meist auf die Bereiche Zufriedenheit, Glück, Erfolg, Reichtum und Gesundheit. Was sich immer wieder mal verändert und offenbar gewissen Mode­er­schei­nungen unterliegt, sind die verwendeten Begrifflichkeiten. Einen besonderen Aufschwung kann in den letzten Jahren das „Coaching“ verzeichnen. Unter seriöse Angebote mischt sich eine immer größer werdende Zahl von Angeboten, die wenig hilfreich, manchmal sogar schädlich sind und oftmals viel Geld kosten.

„Coaching“ ist in den letzten Jahren zu einem Sammelbegriff für unterschiedlichste Angebote geworden. Wie in vielen anderen Bereichen auch, sind die Begriffe „Coaching“ oder „Coach“ nicht geschützt.

Besonders irritiert sind Angehörige oder Freunde oft, wenn sie bei Betroffenen, die sich in die Hände eines „Coaches“ begeben haben, negative Persönlichkeitsveränderungen feststellen oder beobachten können, wie diese sich in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben haben. Dadurch entsteht oftmals der Verdacht, eine bekanntermaßen ähnlich agierende Organisation, wie etwa Scientology, müsse damit zu tun haben. So ist es vermutlich zu erklären, dass bei der Scientology-Krisenberatungsstelle im Bayerischen Landesjugendamt in letzter Zeit immer häufiger Anfragen zum Thema Coaching eingehen. Meist sorgen sich Angehörige oder Freunde und wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Da auch Familien, Kinder und Jugendliche zu potentiellen Kunden einiger „Coaching“-Anbieter zählen, sind gehäuft auch Anfragen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Jugendhilfe, Schulen, sozialen Einrichtungen oder von besorgten Eltern zu verzeichnen.

Fachkräfte der Jugendhilfe können in unterschiedlichsten Zusammen­hän­gen mit „Coaching-Angeboten“ in Berührung kommen. Besonders unseriöse Angebote können, wie beschrieben, zu familiären Krisen mit einem entsprechenden Beratungs- und Hilfebedarf von Familien führen. In zunehmendem Maß erhält die öffentliche Jugendhilfe auch Coaching-Angebote in verschiedenen Formen als Hilfe­leis­tungs­angebote, etwa als ambulante Maßnahmen im Rahmen des § 35a SGB VIII. Nicht zuletzt richten sich Coaching-Angebote auch direkt an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Führungskräfte der öffentlichen Jugendhilfe und bieten Unterstützung bei der Bewältigung beruflicher Aufgaben. In jedem der genannten Fälle empfiehlt sich eine genaue Überprüfung des Angebots.

Coaching – was ist das überhaupt?

Der Begriff „Coach“ fand zunächst im Sport Verwendung. Die ur­sprüng­liche Be­deu­tung im Englischen ist „Kutsche“, also ein Medium, mit dessen Hilfe man von einem Ort zu einem anderen ge­lan­gen kann. Sportler erwarten folglich von ihrem Coach, dass sie mit seiner Hilfe weiterkommen, also ihre Fähigkeiten verbessern und Erfolge erzielen. Auf diesem Weg ist der Coach nicht nur Trainer der speziellen sportlichen Fertigkeiten, sondern auch Begleiter, Ratgeber, Motivator und Unterstützer, der die Stärken und Schwächen seines Coaches (des Gecoachten) am besten kennt.

Etwa seit Ende der 1980er Jahre wurde der Begriff im Berufsleben aufgegriffen. In Management und Personalentwicklung hat sich Coaching inzwischen als persönliche Beratung bei beruflichen Fragestellungen etabliert. In der Definition eines deutschen Coaching-Verbandes1 findet sich etwa folgende Definition: „Coaching ist die professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs- / Steuerungsfunktionen und von Experten in Unternehmen / Organisationen. Zielsetzung von Coaching ist die Weiterentwicklung von individuellen oder kollektiven Lern- und Leistungsprozessen bzgl. primär beruflicher Anliegen.“

In der Mehrzahl der Definitionen wird der Coach als neutraler Ge­sprächs­partner bezeichnet, der seinem Coachee bei seiner individuellen Weiterentwicklung Wege aufzeigt, ihn begleitet und unterstützt. Dabei sollen Coach und Coachee auf gleicher „Augen­höhe“ zusammenarbeiten, wobei der Coach nicht die Ver­antwortung übernimmt und keine direkten Lösungs­vor­schläge liefert, sondern den Coachee begleitet und anregt, eigene Lösungen zu entwickeln. „Coaching ist kein einseitiger, nur vom Coach ausgehender Prozess, sondern hat einen interaktiven Verlauf. Der Coach greift nicht aktiv in das Geschehen ein, indem er dem Gecoachten eine Aufgabe abnimmt, sondern er berät ihn, wie er diese selber effektiv(er) lösen kann. Dabei drängt der Coach dem Gecoachten nicht seine eigenen Ideen und Meinungen auf, sondern sollte stets eine unabhängige Position einnehmen.“
Darüber hinaus sollte der Coach einen klaren und umgrenzten Auftrag erhalten, etwa für die Bewältigung einer neuen oder schwierigen Aufgabe oder zum Erreichen eines bestimmten Ziels, für die Bewältigung eines Konflikts oder ein notwendig gewordenes Krisenmanagement.

Inzwischen hat sich der Begriff „Coaching“ weit über die Grenzen beruflicher oder sportlicher Fragestellungen hinaus entwickelt und wird, wie manche Autoren meinen, beinahe inflationär verwendet. Da Begriffe wie „Coach“ oder „Coaching“ nicht geschützt sind, kann sich also jeder, der sich dazu berufen fühlt, so bezeichnen.

Auch die Rahmenbedingungen von Coaching-Angeboten sind inzwischen sehr unterschiedlich. Ganz im Gegensatz zur engeren Definition, bei der unter Coaching eine persönliche Beratung unter vier Augen verstanden wird, finden sich unter dem Begriff auch Angebote für Teams oder Gruppen, die sich erst beim Coaching kennen lernen und weder berufliche noch persönliche Gemeinsamkeiten aufweisen, bis hin zu Großgruppenangeboten für Hunderte von Teilnehmern.

„Coachingangebote“ beinhalten inzwischen nicht nur berufliche Aspekte, sondern versprechen Unterstützung und Lösungen für alle Lebensbereiche. Viele Menschen empfinden einen sehr hohen Leistungsdruck, nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch im privaten. Der Wunsch nach Unterstützung und Beratung ist daher verständlich und nachvollziehbar. Nicht zuletzt beeinflusst auch die Vielzahl der Angebote die Nachfrage. Je vielfältiger und verlockender die Versprechungen, umso stärker wächst beim Einzelnen offenbar auch das Bedürfnis, sich coachen zu lassen.

Bei genauerer Betrachtung einer Vielzahl von Angeboten wird auch deutlich, dass keine eindeutigen Abgrenzungen zu ähnlichen Angeboten, wie etwa Mentoring, Supervision, Persönlichkeitstraining oder Motivationstraining bestehen. Bei einigen Coaches entsteht sogar der Eindruck, dass psychotherapeutische oder gar religiöse Bedürfnisse angesprochen werden sollen. Die folgenden Offerten, die schon bei einer kurzen Internet-Recherche zu finden sind, machen dies deutlich: Erfolgscoaching, Spirituelles Coaching, Glückscoaching, Ehecoaching, Schülercoaching, Lerncoaching, Hypnose-, Astro- und Tantracoaching, Bachblüten- oder Kinesiologie-Coaching, Life-Coaching oder Beziehungscoaching.

Die oben genannten Kriterien eines seriösen Coachings erfüllen die meisten dieser Angebote jedoch nur zum Teil oder gar nicht. Die in den Definitionen enthaltene Einschränkung auf ein bestimmtes Ziel wird in Angeboten wie etwa dem „Life-Coaching“ ad absurdum geführt. Leider sind auch alle weiteren, in den Definitionen vorgestellten Kriterien, wie etwa die neutrale Haltung, der Umgang auf „gleicher Augenhöhe“ oder der Ausschluss manipulativer Techniken bei einer großen Anzahl von Angeboten nicht zu finden.

Was kann problematisch am Coaching sein?

Wie bei ähnlichen anderen Angeboten ist auch Coaching vor allem aufgrund des unzureichenden Profils in einem boomenden Markt nicht sicher vor unseriösen, unqualifizierten Angeboten. Auch beim Coaching kann es bei zweifelhaften Angeboten zu einem manipulativen Gebrauch von Sprache kommen, indem Bedürfnisse angesprochen oder geweckt werden und Versprechungen gemacht werden, die nicht eingehalten werden können.
Bei Beratungsstellen häufen sich Berichte über Abzocke, Abhängigkeit, Manipulationen, manchmal auch persönlichkeitsverändernde, familien­zer­störende Vorfälle durch ominöse Coaches. Immer wieder wird auch von weltanschaulicher Beeinflussung berichtet. In einigen Fällen ist aber auch der Verdacht berechtigt, dass größere weltanschaulich kritisch zu bewertende Organisationen, wie etwa Scientology, hinter einem Coachingangebot stehen, was jedoch in den meisten Fällen nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Neben der Beeinflussung durch entsprechend ideologisches Gedankengut besteht eine zusätzliche Gefahr durch die zu erwartende, womöglich vehement vorangetriebene Vermittlung von Kursen und sonstigen Angeboten, die eine zunehmende Einbindung in die Organisation zum Ziel haben.

Bei der überwiegenden Anzahl unseriöser Anbieter handelt es sich jedoch um einzelne Personen mit zweifelhafter Ausbildung, die aus Versatzstücken aus Psychologie, Esoterik, verschiedenen Religionen und Weltanschauungen sowie eigenen Erfahrungen eine „neue, absolut sichere Methode“ entwickelt haben, durch die ihre Kunden zu Reichtum, Erfolg, Gesundheit und Glück geführt werden sollen. Im Gegensatz zu seriösen Angeboten stellen sich diese Anbieter häufig als Berater dar, die genau wissen was richtig ist, die also das „Patentrezept“ für alle Lebensbereiche haben. Bei einem solchen Auftreten nach Art eines „Gurus“ verwundert es nicht, dass sich bei unkritischen Kunden innerhalb kurzer Zeit massive Abhängigkeitsverhältnisse entwickeln können.

Da inzwischen, wie die Beispiele zeigen, alle Lebensbereiche Gegenstand eines Coachings sein können, ist es nachvollziehbar, dass auch familiäre Beziehungen durch den Einfluss eines Coachs direkt oder indirekt Gegenstand der Beeinflussung werden können.

Aus Beratungsgesprächen wurden Fälle bekannt, bei denen die teuer bezahlte Beziehung zu einem unseriösen Coaches ähnliche Folgen nach sich zieht wie die Zuwendung zu einer konfliktträchtigen weltanschaulichen Gruppierung. Bei einigen Coaches verlieren bisherige Werte und Überzeugungen oder gar gesamte Lebensentwürfe aufgrund der manipulativen Beeinflussung ihre Gültigkeit. In manchen Fällen werden sämtliche bisherigen Beziehungen abrupt beendet und eine Kommunikation, vor allem über Beweggründe des Betroffenen, strikt abgelehnt. Berichtet wird immer wieder auch von extremen Abhängigkeitsverhältnissen, die soweit führen können, dass sämtliche Entscheidungen des Alltags nicht mehr wie bisher selbstverantwortlich, sondern nur noch in Absprache mit dem Coach getroffen werden. Zu diesen sozialen und emotionalen Belastungen, die sich als Folge einer Hinwendung eines Familienmitglieds zu einem unseriösen Coach ergeben können, kommen häufig berechtigte Sorgen um die gegenwärtige und zukünftige finanzielle Absicherung der Familie, da oft große Summen für das Coaching ausgegeben werden.

In welchen Fällen kann Coaching sinnvoll sein?

Coaching kann in beruflichen Situationen sinnvoll sein, wenn schwer­wiegende Entscheidungen zu treffen sind, wenn besondere Aufgaben anstehen, für die es keine Patentrezepte gibt und routiniertes Vorgehen nicht zum gewünschten Ziel führt. In vielen Wirt­schafts­unternehmen hat sich Coaching auch in der Per­sonal­ent­wick­lung bewährt, etwa bei der Begleitung von Fach- und Führungskräften, um auf fachlicher und persönlicher Ebene in entsprechend verantwortliche Positionen hineinzuwachsen. Geht es jedoch um gesundheitlich beeinträchtigende persönliche Probleme, extreme soziale Unsicherheit, Ängste oder gar psy­chi­sche Erkrankungen, kann ein Coach nicht der richtige Ansprechpartner sein. Vielmehr sollte in solchen Fällen eine fundiert ausgebildete psychotherapeutische Fachkraft aufgesucht werden.

Coaching für Kinder und Jugendliche?

Eine Zielgruppe diverser Angebote sind neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche. Einige Coaches differenzieren ihr Angebot nicht nach Altersgruppen, manche bieten zu ihrem Thema neben Anderem spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, die überwiegende Anzahl richtet ihr Angebot ausschließlich an Kinder und Jugendliche. Motivations-, Lern- oder Erfolgs-Coaching für Kinder und Jugendliche spricht in erster Linie Eltern an, die sich durch das Angebot positive Effekte vor allem bezüglich Leis­tungs­fähig­keit, Anstrengungsbereitschaft und letztendlich auch schulische Erfolge ihrer Kinder versprechen. Die Bezeichnung „Coaching“ lässt aber auch hier keinerlei Rückschlüsse, weder auf Inhalt, noch auf Qualifikation, Methoden oder Rahmenbedingungen zu. Neben spezifischen Angeboten, die im Einzelkontakt oder auch in Kleingruppen eine Art Training bezüglich bestimmter Fähigkeiten, wie etwa Konzentration und Aufmerksamkeit oder Motivation anbieten, werden auch Groß­gruppen­ver­anstal­tungen angeboten, die nicht auf individuelle Problemstellungen eingehen, sondern eher unspezifisch „Patent­rezepte“ vortragen, die pauschal zu mehr Erfolg führen sollen. Auch an Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe wurden solche Angebote bereits herangetragen und in einigen Fällen wohl auch durchgeführt, wie kritische Eltern berichten.

Unabhängig von der Qualität des jeweiligen Angebots stellt sich die Frage, ob Kinder und Jugendliche von solchen Angeboten profitieren können und ob es für Schulen oder Jugendhilfeeinrichtungen sinnvoll erscheint, entsprechende externe Anbieter zum Gruppen- oder sogar Großgruppencoaching in die Schule oder Einrichtung zu holen. Zweifellos können Angebote wie bspw. Motivationscoaching eine Bereicherung darstellen, neue Aspekte in den Alltag bringen oder ein bestimmtes Thema, wie effektive Lernstrategien, Umgang mit Konflikten und vieles andere mehr, in einem anderen Rahmen bearbeiten, was zu guten Erfolgen führen kann.

Dabei sollten sich Verantwortliche jedoch in jedem Fall auch darüber im Klaren sein, dass etwa die Themen Lernen und Motivation zu den zentralen fachlichen Aufgaben der eigenen Profession gehören und eigenes fachliches Handeln sicher nicht durch einzelne Veran­stal­tun­gen externer Anbieter ersetzt werden kann. Da es auch in diesem Bereich eine Reihe von seriösen Anbietern gibt, die der Ansicht sind, der Begriff „Coaching“ sei besonders werbewirksam, und dabei auf der Grundlage einer fundierten pädagogischen oder psy­cho­lo­gi­schen Ausbildung nachweislich hilfreiche und fachlich positiv zu bewertende Angebote machen, benötigen auch Eltern, Lehrer, Fachkräfte der Jugendhilfe sowie Jugendliche selbst ausreichend Informationen und Kriterien, um das entsprechende Angebot ausreichend prüfen zu können.

Wie findet man den richtigen Coach?

Aufgrund der vielfältigen Gefahren, die ein unüberschaubarer Markt ohne offensichtliche Qualitätskriterien birgt, ist eine kritische individuelle Auseinandersetzung mit einzelnen Angeboten notwendig. Jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, dass Coaching etwa zur Erweiterung der eigenen beruflichen Handlungsmöglichkeiten oder für ihm anvertraute Kinder und Jugendliche das Richtige sein könnte, sollte sich folglich bereits im Vorfeld Gedanken über seine Erwartungen machen. Was genau soll erreicht werden, welches konkrete Ziel soll umgesetzt werden, welches Thema soll bearbeitet werden? Der richtige Coach sollte in der spezifischen Branche einschlägige Erfahrungen auf­wei­sen, über eine fundierte Beratungsausbildung verfügen und diese auch nachweisen können. Außerdem sind Informationen von Personen oder Einrichtungen, die bereits Erfahrungen mit dem Anbieter haben, oft besonders hilfreich.

Vor der Entscheidung für eine Person sollte in jedem Fall auch ein unverbindliches und persönliches Kennenlerngespräch stehen, in dem Ziele und Erwartungen mit dem Angebot abgeglichen werden. Auch der Ablauf des Coachings, seine voraussichtliche Dauer und nicht zuletzt die entstehenden Kosten sollten im Erstgespräch geklärt werden. Nicht zuletzt spielt auch die persönliche „Passung“ eine nicht unerhebliche Rolle.

Wenn der Eindruck entsteht, dass der Coach wenig Verständnis für sein Gegenüber aufbringt, nicht richtig auf ihn eingeht oder man sich gar unwohl in seiner Nähe fühlt, ist es sicher sinnvoll, nach Alternativen zu suchen.

Tipps zur Auswahl

  • Es gibt ein unverbindliches und kostenloses Vorgespräch, in dem die Erwartungen und Ziele des Coachings geklärt werden.
  • Der Coach erläutert Methoden, die er im Coaching-Prozess anwendet.
  • Vor Vertragsabschluss sollte es möglich sein, das Angebot nochmal zu überdenken und mit anderen vergleichen zu können. Der Coachee sollte auch zur Vertragsunterzeichnung nicht unter Druck gesetzt werden.
  • Das Angebot eines seriösen Coaches ist spezifisch, er bietet bspw. Coaching zur Verbesserung der beruflichen Perspektiven. Verspricht ein Coach hingegen, er könne in nahezu allen Lebens­be­rei­chen wertvolle Hilfestellung bieten, sollte man vorsichtig sein.
  • Der Coach verfügt über solide und überprüfbare berufliche Qualifikationen.
  • Kritische Fragen sind jederzeit möglich und zulässig.
  • Ein seriöser Coach sollte auf Augenhöhe kommunizieren und nicht den Eindruck vermitteln, er hätte Patentrezepte für alle Lebensbereiche.
  • Coaching ist eine geschäftliche Beziehung und sollte keine Freundschaft sein. Der Coach sollte diese Haltung jederzeit verkörpern.
  • Ziel des Coachings ist eine Stärkung des Klienten und keinesfalls ein Abhängigkeitsverhältnis.
  • Ein seriöser Coach macht keine überzogenen Versprechungen wie bspw.: „Garantiert werden sie innerhalb kurzer Zeit erfolgreich im Beruf“.
  • Zusätzlich zum Coaching sollten keine weiteren Seminare zur Weiterentwicklung angeboten werden.
  • Ein seriöser Coach verhält sich nicht wie ein „Guru“.

Weiterführende kritische Literatur

  • Utsch, Michael. Scharlatane auf dem Coaching-Markt. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 70. Jahrgang, Ausgabe 5/2007, S. 189.
  • Utsch, Michael. Wohin entwickelt sich der Coaching-Markt? Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 71. Jahrgang, Ausgabe 12/2008, S. 467.
  • Werle, Klaus. Coaching – Die Stunde der Scharlatane. Manager Magazin, 3/2007, S. 152-158.
  • Kühl, Stefan. Das Scharlatanerieproblem. Coaching zwischen Qualitätsproblemen und Professionalisierungsbemühungen. 90 kommentierte Thesen zur Entwicklung des Coaching. DGSv , Köln, 2005.
  • Nachbar, Karin. Sekten-Info NRW, Der Coaching-Boom
  • Rauen, Christopher. Klientenerfahrungen mit unseriösen Coaches. Coaching Newsletter Juni 2002
  • Rauen, Christopher. Unseriöse Machenschaften im Coaching. Coaching Newsletter Februar 2002
  • Mindel, Armin. Das Geschäft mit dem Erfolg. Wie dubiose Geschäftemacher aus dem Weiterbildungsmarkt mit Trainern, Beratern und Coaches ihr Unwesen treiben. Organisationsberatung, Supervision, Coaching, Jg. 10, 1/2003, S. 88-92.
  • Schwertfeger, Bärbel. Coaching: Problemlösung oder Entertainment? In Psychologie Heute, November 2009, S. 34.

Angelika Wunsch

aus: ZBFS - Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 5/2011