Mitteilungsblatt 01/2022

M I T T E I L U N G S B L A T T 0 1 - 2 0 2 2 25 I N F O Sie spielt Fußball, hämmert und klebt – und berät Kinder und Jugendliche, die mit ihren Sorgen zu ihr kommen: Christiane Erkens aus Düsseldorf ist Freizeit-Managerin im offenen Kinder- und Jugendtreff „Blue Rock“ und eben „keine Profi-Sportlerin, keine Schneiderin, keine Künstlerin“, aber sie „kann alles ein bisschen“. Für die 43-Jährige ist die Tätigkeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit eine Berufung, wie sie selbst sagt: Als Schülerin fragte sie die Hauptamtlichen in der Ferien betreuung: „Was muss ich studieren, damit ich hier arbeiten kann?“ und nach einem freiwilligen sozialen Jahr studierte sie Soziale Arbeit und ist bis heute dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf treu geblieben. Sie schätzt die Vielseitigkeit ihres Berufsfeldes und liebt es, „immer am Puls der Zeit“ zu sein und mit den Kindern neue Trends zu entdecken. - Vielfältige Arbeitsfelder mit hohem Identifikations grad - „Wir wollen Menschen für eine Mitarbeit im Jugendamt begeistern, ganz gleich ob Verwaltungsexpertin oder Pä dagoge“, so Birgit Zeller, Mit-Initiatorin der AG Öffent lichkeitsarbeit der BAG Landesjugendämter. Zusammen mit dem Berliner Journalistenbüro röhr:wenzel gelang es, in einem offenen Casting sechs profilierte Persön lichkeiten aus einem Feld von über 130 qualifizierten Bewerbungen auszuwählen. „Es ist unglaublich, mit welcher Motivation und welch hohem Identifikations grad sich so viele Kolleginnen und Kollegen mit selbst gedrehten Video-Clips gemeldet haben. Sie brennen für ihre Tätigkeit in den Jugendämtern und bringen das auch rüber“, so Zeller weiter. - - - - Der JGH das „Ja-Wort“ gegeben Auch die Augen von Marcus Heusel leuchten, wenn er seine Tätigkeiten beschreibt. Der 33-jährige Jugendgerichtshelfer ist im Jugendamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin tätig und hat seinem erklärten „Lieblingsarbeits platz das Ja-Wort gegeben“. Er stecke immer gleichviel Herzblut in seine Arbeit, „egal ob es um einen Diebstahl von 1,98 € geht oder um eine zweijährige Haftstrafe“. Diese Motivation nimmt man ihm sofort ab, auch, dass ihm „neben vielen Gesprächen auch das Verfassen von Berichten unglaublichen Spaß macht.“ Der Weg ins Jugendamt führte ihn von einem Freiwilligen Sozialen Jahr, über den Wehrdienst auf der Gorch Fock hin zum Studium der Sozialen Arbeit. Letzteres ergab sich erst nach der Erfahrung auf dem Segelschulschiff: „Wenn du dich mit 200 Personen auf engstem Raum aufhältst, dann lernst du unweigerlich 200 Biografien kennen.“ Die Vielfalt schätzt der gebürtige Magdeburger auch an der Jugendhilfe im Strafverfahren. Es sind Gespräche und Beratungen mit Jugendlichen und ihren Familien, die ihn genauso motivieren und fordern wie die Netzwerkarbeit mit den Gerichten, Staatsanwälten und Richterinnen. „Es gibt kaum Filme von der Jugendge richtshilfe über die Jugendgerichtshilfe“, so Heusel über seine Motivation. - - Kampagnenplanung und Auswahl der Darstellenden Zeitsprung: Im Sommer 2020 wurde die Neuauflage der bundesweiten Jugendamts-Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ geplant und gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus den Jugendäm tern vorbereitet. Dabei entstand die Idee, aus den Äm tern heraus für die Arbeit im Jugendamt zu werben. Wie viele Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe haben auch die Jugendämter ein Nachwuchsproblem, das auf den traditionellen Wegen nicht gelöst werden kann. Mit den motivierenden Filmen aus dem Arbeitsalltag will die BAG Landesjugendämter die Attraktivität und Leben digkeit dieser Behörde sichtbar machen, die gerade für - - - B U N D E S A R B E I T S G E M E I N S C H A F T L A N D E S J U G E N D Ä M T E R SECHSTEILIGE VIDEO-REIHE: AUFSCHLUSSREICHE EINBLICKE IN DIE ARBEIT DER JUGENDÄMTER In einer sechsteiligen Video-Reihe stellen Mitarbeitende aus Jugendämtern ihren Arbeitsalltag vor und berichten authentisch und praxisnah von ihrer Motivation, von den Besonderheiten ihrer Tätigkeit und ihren Alltags-Highlights. Die Filme sind Teil der Offensive „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter (BAG Landesjugendämter). Erklärtes Ziel des Projektes ist es, die Attraktivität des Jugendamtes als Arbeitgeber zu präsentieren und somit Fachkräfte aller Erfahrungsstufen zu gewinnen.

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