MITTEILUNGSBLATT 01-2023 2 JUGENDMEDIENSCHUTZ Ausgangslage 2017 wurde von der Freiwilligen Selbstkontrolle Mult media (FSM) der erste Jugendmedienschutzindex zur Online-Nutzung von Kindern und Jugendlichen und der Sichtweisen ihrer Eltern in Auftrag gegeben, die vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und dem Leibniz-Institut für Medienforschung I Hans-Bredow-Institut durchgeführt, die spannende und aussagekräftige Ergebnisse zum Jugendmedienschutz lieferten. Nun ist der Jugendmedienschutzindex 2022 veröffentlicht worden, welcher als Folgestudie zu 2017 neue Erkenntnisse zum Umgang Kinder und Jugendli cher mit Online-Medien liefert, aber auch Anhaltspunkte für die Notwendigkeit, neue medienpädagogische An sätze auf einer breiten fachlichen Basis zu diskutieren und daraus gegebenenfalls politische Konsequenzen abzuleiten. i- - - Besonders die Herausforderungen während der Coro na-Pandemie und den damit verbundenen politischen Maßnahmen haben dazu geführt, dass sich die Le benswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen, zunehmend in ein digitales Umfeld verlagert hat. Dies verleiht der repräsentativen Befragung des Jugendmedienschutzindex 2022 einen besonderen Stellenwert. Dazu meint Martin Drechsler, der Geschäftsführer der FSM, zur vorliegenden Studie: - - „Wie unter einem Brennglas haben uns die letzten Jahre die Bedeutung von Jugendmedienschutz und Medienkompetenz im Alltag von Familien gezeigt. Im Vergleich zu 2017 sind die Sorgen der Eltern im Hinblick auf Online-Risiken größer geworden; mehr Kinder haben bereits negative Online-Erfahrungen gemacht. Uns war es wichtig, bei unseren Beobachtungen nicht an der Oberfläche zu bleiben, sondern nachzufragen: Welche Jugendschutzrisiken häufen sich stärker als andere in der Lebenswelt junger Menschen? Mit welchen Maß nahmen reagieren Eltern auf ihre eigenen Sorgen und die ihrer Kinder, und mit welchem Erfolg?“ - 1 Studienergebnisse Zielsetzung der Studie war es zu untersuchen, wie Kin der im Alter von 9 bis 16 Jahren und ihre Eltern onlinebezogene Risiken wahrnehmen und mit ihnen umgehen. Dazu wurden zwischen März und Mai 2022 805 Haushalte in Deutschland zu folgenden vier Themenfel dern befragt: Onlinebezogene Sorgen, Einstellung zum Jugendmedienschutz, Fähigkeiten und Kenntnisse und jugendmedienschutz-bezogenes Handeln. Die Ergeb nisse werden im Folgenden kurz zusammenfassend dargestellt: - - - VORSTELLUNG DES JUGENDMEDIENSCHUTZINDEX 2022 T H EMA 1 vgl. Gebel, C.; Lampert, C.; Brüggen, N.; Dreyer, S.; Lauber, A.; Thiel, K. (2022): Jugendmedienschutzindex 2022. Der Umgang mit onlinebezogenen Risiken. Ergebnisse der Befragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Herausgegeben von der FSM – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V., S. 8. Abbildung 1: Cover des Jugendmedienschutzindex 2022. Quelle: Jugendmedienschutzindex 2022, S. 1.
RkJQdWJsaXNoZXIy MzcwMzIy