MITTEILUNGSBLATT 01-2023 3 Onlinebezogene Sorgen Sorgen im Zusammenhang mit der Online-Nutzung machen sich die befragten Eltern vor allem, dass ihre Kinder zu leicht mit risikobehafteten Inhalten oder mit Fremden in Kontakt kommen können, die ihnen scha den könnten. Auch dass ihre Kinder zu viel Zeit online verbringen könnten, war Anlass zur Sorge. - Die Heranwachsenden dagegen sorgten sich eher darüber, Opfer von Mobbing zu werden oder durch die Online-Nutzung negative Erfahrungen zu machen, auch was finanzielle Risiken betrifft. Vergleicht man die Daten mit der Erhebung aus 2017 stellt man fest, dass deut lich mehr Heranwachsende bereits mit diesen Risiken in Kontakt gekommen sind. So gibt fast jeder zweite Befragte an, bereits Erfahrungen mit unerwünschter Be lästigung bei der Nutzung von Online-Devices gemacht zu haben. - - Einstellungen zum Jugendmedienschutz Bei der Untersuchung, wie sich die Einstellung von Eltern und Heranwachsenden zum Jugendmedienschutz verändert hat, wurde festgestellt, dass hier bei den Zielgruppen eine verstärkte Sensibilität im Vergleich zu vor fünf Jahren vorhanden ist. Gleichzeitig hat auch der Teilhabe-Gedanke mehr Gewicht erhalten. Dies bedeu tet, dass eine freie Zugänglichkeit zu Online-Angeboten für Heranwachsende aus Sicht der Eltern immer wichtiger wird, besonders mit steigendem Alter. Interessant ist an dieser Stelle, dass befragte Eltern v. a. für jüngere Kinder technische Jugendschutzvorkehrungen schätzen, sie jedoch für unbedeutender gehalten werden, je älter die Heranwachsenden werden. Zudem wird die Wirk samkeit dieser Schutzmaßnahmen hinterfragt. Eltern fühlen sich dafür hauptverantwortlich, Vorkehrungen zu treffen, damit ihre Kinder möglichst wenigen Online Risiken ausgesetzt sind. Allerdings besteht der deut liche Wunsch, dass genau diese Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird und noch intensiver von Medienanbietenden, Politik, Kontrollgremien, Bildungs einrichtungen etc. wahrgenommen wird. - - - - - T H EMA Abbildung 1a: Überblick Eltern und Kinder. Quelle: Jugendmedienschutzindex 2022, S. 17. Abbildung 2: Besorgte Eltern und Heranwachsende. Quelle: Jugendmedienschutzindex 2022, S. 26.
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