MITTEILUNGSBLATT 01-2023 4 Fähigkeiten und Kenntnisse Die Frage nach den jugendschutzbezogenen Kennt nissen und Online-Fähigkeiten bei Eltern ergab, dass nur knapp mehr als die Hälfte ihre Fähigkeiten als sehr gut oder gut bewerteten. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Heranwachsende ab dem Alter von 13 bzw. 14 Jahren ihre eigenen Fähigkeiten, mit negativen Erfahrungen in der digitalen Welt umgehen zu können, höher einschätzten als die Kompetenz ihrer Eltern, sie bei negativen Erfahrungen unterstützen zu können. - Auffallend und in der Auswertung der Ergebnisse zu gleich als bedenklich eingeordnet ist die Feststellung, dass weder Eltern noch Kinder im ausreichenden Maß Hilfsangebote, Beschwerdestellen oder Meldemög lichkeiten bei risikobehafteten Inhalten oder Kontakten kennen bzw. nutzen. Im Vergleich zu 2017 nahm das Wissen um Hilfsangebote deutlich ab. - - Jugendmedienschutzbezogenes Handeln Bezüglich des jugendmedienschutzbezogenen Handels stellt der Jugendmedienschutzindex 2022 fest, dass „das schutzbezogene Handeln der Eltern [zwar] als wesentlicher Beitrag im deutschen Jugendmedienschutz system vorgesehen“ ist, jedoch „ist das entsprechende Engagement von Eltern mit Kindern ab elf Jahren im Vergleich zu 2017 geringer geworden.“ - 2 Hier zeigt sich ein deutlicher Konflikt zwischen einerseits einem erhöhten Schutzbedürfnis im Online-Bereich, andererseits jedoch eine verstärkte Teilhabeorientierung. Technischer Jugendschutz wird hauptsächlich bei jüngeren Kindern angewandt. Hingegen informiert sich nur ein Drittel aller befragter Eltern überhaupt über Online-Risiken und wie man diesen präventiv begegnen kann. Oft fehlt den betreffenden Eltern auch im Vergleich mit ihren Kindern die eigene User-Erfahrung von diversen Angeboten bei Social-Media, Online-Gaming oder Spiele-Apps, was es ihnen erschwert, möglicherweise vorhandene Risiken einschätzen zu können. T H EMA Abbildung 3: Zustimmung der Eltern zu Jugendschutzeinstellungen von Geräten. Quelle: Jugendmedienschutzindex 2022, S. 42. Abbildung 4: Online-Kompetenzen von Eltern und Kindern. Quelle: Jugendmedienschutzindex 2022, S. 53. 2 vgl. Gebel, C.; Lampert, C.; Brüggen, N.; Dreyer, S.; Lauber, A.; Thiel, K. (2022): Jugendmedienschutzindex 2022. Der Umgang mit onlinebezogenen Risiken. Ergebnisse der Befragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Herausgegeben von der FSM – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V., S. 12.
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