Mitteilungsblatt 01 2023

MITTEILUNGSBLATT 01-2023 6 T H EMA Andererseits bräuchte es eine beständige, aktuelle und auf breiter Ebene sichtbare medienpädagogische Aufklärung Erziehender und pädagogischer Fachkräfte über vorhandene Risikopotentiale und Möglichkeiten, Unterstützung bei der Frage zu erhalten, wie man me dienerzieherisch Kinder und Jugendliche altersadäquat in ihrem medialen Alltag begleiten kann. - Für Kinder und Jugendliche scheint es wichtig, ihnen einerseits mithilfe passgenauer pädagogischer Angebo te Risiken und Schutzmaßnahmen zu erklären, anderer seits daran zu arbeiten, ihre Resilienz- und Coping-Stra tegien auszubauen. - - - Mehr Angebot, weniger Verbot Die unbeschwerte Teilhabe bei der Nutzung von Online- Medien für Kinder und Jugendliche ist ein wichtiges Kriterium für einen gelingenden Jugendmedienschutz, jedoch wird angemerkt, dass der Fokus hierauf nicht ausreichend ist, um in Zukunft den wachsenden He rausforderungen im Jugendmedienschutz gerecht zu werden. Vielmehr sind alle Akteurinnen und Akteure aufgefordert, Konzepte weiterzuentwickeln, die zwar Schutzansätze und technische Lösungen bei der Be wältigung von Kommunikations- und Interaktionsrisiken berücksichtigen, jedoch bedarf es eines erweiterten Angebots an unterstützenden Handlungsstrategien, die sowohl das Medienhandeln von Kindern und Jugendli chen als auch das medienerzieherische Handeln ihrer Eltern stärker berücksichtigt. - - - Klar ist, dass der Jugendmedienschutz nur dann funktionieren kann, wenn er alle Altersgruppen der Her anwachsenden und der Eltern anspricht: „Wie schon immer hängt auch hier die erfolgreiche Umsetzung von Schutzkonzepten im Jugendmedienschutz von der - Akzeptanz und Mitwirkung der Eltern und letztlich auch der Kinder und Jugendlichen ab.“4 Die Autorinnen und Autoren des Jugendmedienschutzindex empfehlen, in diese Diskussion verstärkt die Sichtweisen der Heran wachsenden und der Eltern miteinzubeziehen, damit nicht „top-down“ über die Bedürfnisse derjenigen, die im besonderen Maße angesprochen werden sollen und einen großen Teil der Verantwortung in der Umsetzung des Jugendmedienschutzes tragen, hinweggeplant wird. Dabei scheint es zwingend erforderlich, Koope rationen zwischen allen verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren im Jugendmedienschutz auszubauen, um neue Schutz- und Teilhabe-Konzepte zielgerichtet, pass genau und nutzerfreundlich entwickeln zu können. - - - Weitere Informationen zum Jugendme dienschutzindex 2022 und die gesamten Ergebnisse können Sie auf der Homepage der FSM herunterladen: - https://bit.ly/3YjdQyN 4 vgl. Gebel, C.; Lampert, C.; Brüggen, N.; Dreyer, S.; Lauber, A.; Thiel, K. (2022): Jugendmedienschutzindex 2022. Der Umgang mit onlinebezogenen Risiken. Ergebnisse der Befragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Herausgegeben von der FSM – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V., S. 84. CHRISTINE H I E ND L

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