Mitteilungsblatt 03 2021

M I T T E I L U N G S B L A T T 0 3 - 2 0 2 1 20 I N F O Die beteiligten Träger wurden durchgängig durch die LWL-Koordinationsstelle Sucht (LWL-KS) beraten und unterstützt. Dazu gehörten Besuche und Arbeit vor Ort mit den Teams und der Leitung sowie telefoni sche Beratung. Einen hohen Mehrwert brachte zudem das Lernen voneinander im Rahmen gemeinsamer Projekttreffen und der durch die LWL-KS angeleitete Austausch (z. B. „Wie macht ihr das?“ und „Ginge das bei uns auch?“). Ergänzt wurde das Vorgehen durch Fortbildungen (Vermittlung von Fachwissen und Schu lung in Methoden) und die Erarbeitung und Bereitstel lungen verschiedener Materialien (z. B. Broschüren und Videos). Abbildung 1 gibt einen Überblick über die einzelnen Projektmaßnahmen. - - - Idealfall: QuaSiE in einer Einrichtung Am Beispiel von „Leon“ 1 lässt sich einprägsam er läutern, wie es in einer Jugendhilfeeinrichtung, in der suchtpräventiv nach QuaSiE gearbeitet wird, idealerwei se ablaufen könnte: - - 1 Das Beispiel von Leon ist fiktiv. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Gegebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Das Beispiel wurde auch in einem Erklärvideo dargestellt: www.lwl-ks.de/de/projekte/quasie/erklaervideos/ Abbildung 1: Maßnahmen im QuaSiE-Projekt Quelle: LWL Abbildung 2: Beispiel „Leon zieht in eine QuaSiE-Einrichtung“ Quelle: LWL Der 14-jährige Leon muss in eine Wohngruppe der stationären Jugendhilfe ziehen, da seine Eltern sich nicht mehr um ihn kümmern können. Seine neue Wohngruppe findet er in Ordnung, die neue Schule weniger. Vor allem aber vermisst er seine alten Freunde und Freundinnen. Schnell findet er ein paar Leute, mit denen er ab hängen kann. Mit der neuen Clique kifft Leon auch oft nach der Schule. - Den Konsum ansprechen und das Risiko abschätzen In der Wohngruppe bleibt sein Kiffen nicht unbemerkt. Seine Betreuerin spricht ihn darauf an, doch Leon hat immer Ausreden parat und wischt ihre Bedenken weg. Sie bespricht Leons auffälliges Verhalten im Team. Anhand einer Ampeldiagnostik schätzen sie gemeinsam sein Verhalten ein und sind sich ziemlich sicher, dass er Suchtmittel konsumiert und sie handeln müssen. Sie wissen auch, dass Substanzkonsum bei jungen Menschen in der stationären Jugendhilfe als riskanter einzuschätzen ist als bei anderen Jungen und Mädchen, die weniger belastete Lebensgeschichten haben. Klare Handlungsempfehlungen und Unterstützung des Trägers Von Vorteil ist, dass der Träger den Mitarbeitenden klare Handlungsempfehlungen gibt. Dadurch weiß das Team,

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