Mitteilungsblatt 03 2021
M I T T E I L U N G S B L A T T 0 3 - 2 0 2 1 24 I N F O klang aus Verhältnis- und Verhaltensprävention, d. h. strukturelle Rahmenbedingungen, die die Lebenswelt der Jugendlichen in Bezug auf Substanzkonsum gestal ten wie z. B. Leitbilder, Regelwerke oder Aufnahmever fahren und pädagogische Methoden, die das individuelle Verhalten eines jungen Menschen beeinflussen können. Hier besteht eine wechselseitige Abhängigkeit: Fehlen de Strukturen können pädagogisches Handeln aushe beln und ohne pädagogische Interventionen sind Regeln und Strukturen wenig effektiv. Abbildung 4 zeigt bei spielhafte Maßnahmen der Verhältnis- und Verhaltens prävention auf. - - - - - - Um Suchtprävention umzusetzen, benötigt es den Willen und die Bereitschaft von Leitung. Gerade bei der Anpassung und Entwicklung von verhältnispräventiven Strukturen braucht es die Entscheidung von Leitung. Hinzu kommt, dass Ressourcen wie Personal und Zeit benötigt werden, um Suchtprävention erfolgreich zu etablieren. Nicht zuletzt ist es hilfreich, auf eine verankerte Koope ration mit der örtlichen/regionalen Suchthilfe bzw. -prä vention zurückgreifen zu können. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Suchthilfe können helfen, Strukturen zu entwickeln und anzupassen, Fachwissen vermitteln, bei der Durchführung von Präventionsangeboten unter stützen und weiterführende Hilfen anbieten. - - - Es lohnt sich! In QuaSiE zeigte sich, dass der Weg hin zu einer quali fizierten Suchtprävention in der stationären Jugendhilfe gleichermaßen herausfordernd wie lohnenswert ist. Wenn Träger personenunabhängige konzeptbasierte Suchtprävention umsetzen, kann diese nachhaltig veran - - kert werden. Das ermöglicht wiederum Mitarbeitenden und Leitung gleichermaßen Handlungs- und Rechtssi cherheit im Umgang mit konsumierenden Jugendlichen. Zuweisende Jugendämter, aber auch Eltern, erhalten bei dem sensiblen Thema Transparenz und die Jugendli chen können in einem Umfeld leben, das eine gesunde Entwicklung umfassend fördert und Suchtprävention für selbstverständlich erachtet. - - In QuaSiE haben die Betei ligten gelernt: Es gibt für die stationäre Jugendhilfe kein „One fits all“-Kon zept. Auf dem Weg zu „ihrem“ Suchtpräventions konzept hat die LWL-KS sie begleitet, sie bei struktu rellen Maßnahmen beraten und ihnen eine Auswahl an bewährten verhaltensprä ventiven Methoden der Suchtprävention angebo ten, aus der sich die Träger ein für sie passendes Angebot zusammenstellen konnten. Dabei hatten alle Beteiligten stets im Kopf, dass Angebote und Konzepte in den Strukturen der Träger fest verankert und im herausfordernden Betreu ungsalltag umsetzbar sein müssen. - - - - - - - Die Entscheidung für die Umsetzung von strukturierter Suchtprävention in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe bedeutet einen deutlichen Mehrwert für alle Beteiligten. Dabei profitieren sowohl die jungen Menschen als auch die Fachkräfte und die Träger. Abbil dung 5 zeigt den potenziellen Mehrwert für diese drei Gruppen auf. - Abbildung 4: Verhältnis- und Verhaltensprävention im Rahmen von QuaSiE. Quelle: LWL, 2021.
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