JaS Handbuch

IV. Schwerpunkte, Übergänge und Schnittstellen JaS-Handbuch 95 Unbedingt beachtenswerte Schritte der JaS bei der Gestaltung eines guten Übergangs von der Grundschule in eine weiterführende Schule:  Handlungsschritte müssen sowohl mit dem Kind als auch mit den Erziehungsberechtigten abgesprochen und von der JaS-Fachkraft transparent gestaltet sein. Wichtig: Freiwilligkeit des Klienten/ der Familie beachten!  Schweigepflichtentbindung einholen bzw. zusammen mit dem Kind und den Erziehungsberechtigten ein Übergabetreffen durchführen.  Absprachen mit den Erziehungsberechtigten und dem Kind treffen, welche Inhalte (was) dürfen wem (an wen) übergeben werden.  Sollten beim Schulwechsel gewichtige Anhaltspunkte für den Verdacht auf eine Gefährdung im Rahmen des § 8a SGB VIII im Raum stehen, muss unbedingt eine Information an das zuständige Jugendamt erfolgen. IV.2.2 Sonderpädagogisches Förderzentrum/ Grundschule Mit Beginn der Schulzeit bieten Diagnose- und Förderklassen (DFK) an Sonderpädagogischen Förderzentren und an Förderzentren (mit Förderschwerpunkt Lernen, Sehen, Hören, körperliche und motorische Entwicklung, emotionale und soziale Entwicklung) einen diagnosegeleiteten Unterricht mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler nach Abschluss dieser Förderphase an die Grundschule zurückzuführen. Hierzu werden die Inhalte der ersten beiden Jahrgangsstufen des Lehrplans der Grundschule auf drei Jahre verteilt unterrichtet. Der Besuch dieses eingeschobenen Schuljahres gilt nicht als Wiederholung einer Jahrgangsstufe. Erfolgt kein Wechsel an die Grundschule ist eine weitere individuelle Förderung am Förderzentrum möglich (vgl. StMUK, 2020). Von Bedeutung ist dabei für die JaS-Fachkräfte, dass nicht alle jungen Menschen die eine DFK besuchen automatisch zur Zielgruppe der JaS gehören. Hier bedarf es einer genauen Prüfung der Bedarfe und Problemstellungen der jungen Menschen und deren Jugendhilferelevanz. Zielgruppe der JaS sind diejenigen Schülerinnen und Schüler, die ergänzend zur schulischen Förderung der zusätzlichen Unterstützung bei ihrer sozialen Integration bedürfen. Hinzu kommt, dass die Eltern aufgrund des besonderen Förderbedarfes ihres Kindes oder aufgrund eigener persönlicher Einschränkungen oder Behinderungen oder aufgrund von Integrationshemmnissen überfordert sein können. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, insbesondere in den Großstädten, ist überdurchschnittlich. Mögliche Handlungsschritte der JaS-Fachkräfte an den Förderzentren oder den Grundschulen beim Übergang von der DFK der Förderschule zurück an die Grundschule unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen:  Regelmäßiger Kontakt der JaS-Fachkräfte zu den Lehrkräften der DFK.  Vorstellung der Angebote der JaS im Klassenverband und der Elternschaft.  Bei Anfragen der Lehrkräfte der DFK an die JaS muss diese eine Auftragsklärung vornehmen und abwägen, ob die Bedarfe eine Jugendhilfe-Relevanz haben, also ob sie im Bereich der JaS-Fachkraft oder eher der Schule liegen.  Bei der Rückführung von der DFK in die Regelschule ggf. Kontaktaufnahme mit dem jungen Menschen und/oder den Eltern.  Junge Menschen mit herausforderndem Verhalten frühzeitig in die Einzelfallhilfe aufnehmen und bei Unterstützungsbedarf ggf. die Eltern bei der Vermittlung von Hilfen unterstützen. Die Sonderpädagogische Stütz- und Förderklasse (SFK) in der Förderschule ist ein gemeinsames Angebot von Schule und Jugendhilfe. Sie ist von einer engen Kooperation und integrativen Verzahnung der sonderschulpädagogischen mit der sozial- bzw. heilpädagogischen Arbeit geprägt. Zielgruppe sind junge Menschen im schulpflichtigen Alter mit sehr hohem Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung. Aufgrund ihres herausfordernden Verhaltens und/oder ihrer Entwicklungsstörungen bedürfen sie einer sonderpädagogischen Förderung und sozial- bzw. heilpädagogischen Betreuung, die im Rahmen bisheriger Angebote der Schulen und der Kindertagesbetreuungseinrichtungen nicht ausreichend abgedeckt werden konnten. (siehe dazu auch § 32 SGB VIII). Diagnose- und Förderklasse Handlungsschritte DFK Stütz- und Förderklasse

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