JaS Handbuch

V. Steuerung und Qualitätssicherung JaS-Handbuch 143  Bestehen langjährige Erfahrungen der interessierten Träger in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe und einschlägige Erfahrungen in der Jugendsozialarbeit (AJS oder JaS) und/oder in der Kooperation mit dem System Schule?  Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und die Vernetzung mit anderen relevanten Institutionen im Sozialraum? Organisationsbezogene Fragestellungen, die von den anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe bei Interesse an einer JaS-Trägerschaft zu klären sind:  Ist die fachliche Kompetenz vorhanden, um das zielgruppenspezifische Profil von JaS qualifiziert umsetzen zu können?  Welche Erwartungen sind für die Organisation mit der Umsetzung der JaS-Konzeption verbunden (Nutzen)?  Kann es zu internen Problemen aufgrund unterschiedlicher Rechts- und Finanzierungsgrundlagen kommen (z. B. JaS-Fachkraft arbeitet mit einer 0,5 Stelle eines Vollzeitäquivalents in der JaS und mit einem anderen Stundenanteil in der Ganztagesbetreuung an der gleichen Schule)?  Besteht die Bereitschaft zu einer verlässlichen Kooperation mit dem System Schule bei gleichzeitiger Umsetzung des eigenständigen Profils der Jugendhilfe?  Besteht die Bereitschaft zu einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Jugendamt?  Sind die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen vorhanden?  Kann der Träger unter den vom Jugendamt definierten Bedingungen ein wirtschaftliches Angebot schaffen?  Können weitere Synergien genutzt und geschaffen werden?  Welche Maßnahmen zur Fachkräftesicherung- und Gewinnung müssen getroffen werden? Wesentliche Faktoren für die Wirksamkeit der JaS sind die Kontinuität und die Verlässlichkeit auf den unterschiedlichen Ebenen. Diese Ebenen sind der Freistaat Bayern mit seinem staatlichen Regelförderprogramm, die mitfinanzierende Kommune und die JaS-Fachkraft vor Ort an der Schule. Sozial benachteiligte junge Menschen sind aufgrund ihres sozioökonomischen Hintergrunds oft in besonders belasteten Sozialräumen anzutreffen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass der Bedarf an JaS grundsätzlich ein längerfristiger ist. Konsequenterweise ist das staatliche JaS-Förderprogramm ein Regel-Förderprogramm. JaS steht bewusst für Kontinuität, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Ein Trägerwechsel, ein Wechsel der JaS-Fachkraft sowie ein Wechsel in der Schulleitung stellen stets maßgebliche Veränderungen dar, die mit gewissen Risiken für eine bisher gut praktizierte Kooperation verbunden sein können. Durch frühzeitige Information über anstehende Veränderungen und die gemeinsame Gestaltung des jeweiligen Übergangs durch Jugendamt, Träger und Schule lassen sich diese Risiken minimieren. Für die Wirksamkeit und die erfolgreiche Umsetzung ihrer Aufgaben ist es für die JaS bedeutsam, dass die Fachkräfte möglichst kontinuierlich und dauerhaft an der Schule eingesetzt werden. Gerade im Bereich der sozialpädagogischen Beziehungsarbeit in der Tradition der Sozialen Arbeit, also dem Aufbau eines Vertrauensverhältnisses der JaS-Fachkräfte mit den jungen Menschen und/oder deren Eltern, sind Stabilität, Verlässlichkeit und die auf Dauer angelegte Präsenz an der Schule bedeutsame Faktoren für eine gewinnbringende, wirksame und nachhaltige Arbeit der JaS. Die Kooperationsbeziehung der Systeme Jugendhilfe und Schule muss strukturell verankert und personenunabhängig sein. Hierzu gehört eine regelmäßige Überprüfung und ggf. Aktualisierung der ursprünglich erarbeiteten Kooperationsvereinbarung (vgl. 1.2.6.1 b) JaS-Richtlinie) unter Einbeziehung folgender Überlegungen:  Haben sich Veränderungen ergeben, die noch berücksichtigt werden müssen?  Wurden inzwischen weitere Absprachen getroffen, die noch keinen Eingang in die Kooperationsvereinbarung gefunden haben?  Wurden die regelhaften Verfahren zur Kommunikation auf den verschiedenen Ebenen eingehalten und haben sie sich bewährt? (Leitungsebene: Jugendamtsleitung, Leitung der JaS-Organisationseinheit im Jugendamt, Träger der freien Jugendhilfe, Schulleitung; Ebene der Fachkräfte: JaS-Fachkraft, Lehrkräfte, schulische Beratungsdienste, ggf. schulische Gremien) Verlässlichkeit in der Kooperation Staatliches Regelförderprogramm Ebene der -Fachkraft Kooperationsbeziehung

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