Mitteilungsblatt_03-04_2019

M I T T E I L U N G S B L A T T 03+04-2019 30 dies im digitalen Austausch schnell zu visuellen und / oder auditiven Übertragungsschwierigkeiten. Hauptsächlich betroffen von der Verlagerungswelle ist mein „originäres“ Team, das Z-Team II 2 „Präven- tion, JaS“. Das Team umfasst die Aufgabenbereiche Jugendschutz, Kindertagespflege, Feststellung der beruflichen Qualifikation des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen, Bewertung pädagogischer Abschlüsse nach § 16 AV BayKiBiG, konfliktträchtige weltanschauliche Gruppierungen, die Scientology-Kri- sen-Beratungsstelle und Fortbildung für Jugendsozialar- beit an Schulen – JaS. Die Mitarbeitenden der einzelnen Fachbereiche sind derzeit häufig auf zwei Standorte verteilt. Der Arbeitsalltag eines auf zwei Standorte verteilten Teams bringt für ihre Teamleitung durchaus die ein oder andere Herausforderung mit sich. Drei der aktuell noch in München verbliebenen fünf Teammitglieder sehe ich aufgrund diverser Teilzeitmodelle nur nach vorheriger Terminvereinbarung oder im Rahmen der feststehenden wöchentlichen Videokonferenz. Diese drei Mitarbeiten- den sind an meinem Präsenztag in München (= Montag) regulär nicht anwesend. Dies führt in manchen Arbeits- bereichen zu einem regen telefonischen Austausch, oder aber – meist noch bevorzugter wegen der zeitli- chen und örtlichen Unabhängigkeit der Kommunikation – zu einem umfänglichen Mailverkehr. Erste Erfahrungen mit Skype for business wurden auch schon vereinzelt gesammelt, was den bilateralen Austausch durchaus erleichtert. Jede neue Woche beginnt in München mit einer im Moment noch analogen persönlichen Abstimmung zwi- schen der Amtsleitung und den strategischen Teamlei- tungen des BLJA. Hier werden die Themen der Woche für die Videokonferenzen der Teams vorbesprochen und strategische Abstimmungen getroffen. Anschlie- ßend bleibt meist noch Zeit für einen Teamkontakt in München in Form eines gemeinsamen Mittagessens und für Einzelrücksprachen. Insbesondere Konflikt- und Mitarbeitergespräche sowie detaillierte fachliche Abstimmungen laufen trotz aller Digitalisierung immer noch am besten Face-to-Face. Daran wird sich vermut- lich auch so schnell nichts ändern. Die örtliche Distanz hat auch nette Nebeneffekte. Manche Themen, die in München emotional hochkochen, dringen gar nicht erst bis in die Oberpfalz durch. Nachteilig hingegen ist, dass sich manchmal unbemerkt Konflikte hochschaukeln können, die dann schwer wieder aus der Distanz ein- zufangen sind. Wichtig ist es daher als Teamleitung, an beiden Standorten am Ball zu bleiben und die eigenen Antennen zu sensibilisieren. Das Stichwort „Führen auf Distanz“ bekommt hier eine ganz praktische Relevanz. Aber auch örtlich nah dran zu sein ist nicht immer ganz einfach: Eine Herausforderung in Regensburg stellen die Großraumbüros während der Warteposition auf das „go“ Richtung Schwandorf dar. Derzeit sitzen in drei Büros der ZBFS – Regionalstelle Oberpfalz jeweils vier Mitarbeitende des BLJA in einem Großraumbüro. Jeder verfügt über sein eigenes Laptop und hat auch eine Anlaufstation in Form eines Schreibtisches mit Docking Station in München. Die Telefone laufen schon mal par- allel heiß in den Schaltzentralen in Regensburg. Dienst- reisen und Wohnraumarbeit entzerren die räumliche Si- tuation aber meist doch verträglich. Um einen Überblick zu behalten, wer wann wo arbeitet, wurde ein spezieller „Regensburg-Kalender“ neben den Teamkalendern im Outlook eingerichtet, z.B. um Absprachen zu treffen und die „Papierpost“ von und aus München teamübergrei- fend organisieren zu können. Ein positiver Nebeneffekt der Oberpfälzer Enklave ist ein auffällig guter kollegialer Zusammenhalt der „Regensburger“. Insgesamt sind mehr Abstimmungsprozesse erforder- lich: Terminplanung und interne Terminabsprachen ha- ben sich durch die Intensivierung des Reiseverkehrs im ganzen Amt verändert. Die Buchung des Videoraumes und der Räumlichkeiten in München bzw. Regensburg findet inzwischen über einen „Veranstaltungskalender“ statt. Die von Vielen beklagte elektronische Akte ist ein wah- rer Segen im alltäglichen ortsübergreifenden Arbeiten und erleichtert Einarbeitungen und Arbeitsabläufe unge- mein. Die Kompatibilität und Verfügbarkeit technischer Ausstattung und des Supports an beiden Dienstorten ist ganz besonders wichtig für ein reibungsloses Arbeiten. Dass das geteilte Arbeiten an zwei Standorten innerhalb einer Behörde höhere Kosten mit sich bringt, ist selbst- erklärend. So ist nicht nur eine hochwertige technische Ausstattung erforderlich, um den mobilen und flexiblen Ansprüchen gerecht werden zu können, sondern es entstehen trotz aller digitaler Bemühungen natürlich auch deutlich mehr Reisekosten, weil es wichtig ist, sich auch immer wieder außerhalb der virtuellen, digi- talen Welt real und „live“ zu begegnen. Und trotzdem: Neue Kolleginnen und Kollegen sehen manchmal erst nach Wochen ihre Kolleginnen und Kollegen am anderen Standort persönlich – gerade in der Urlaubszeit oder I N F O

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