Mitteilungsblatt 04_2022

MITTEILUNGSBLATT 04-2022 13 Ausgangssituation Die 48 Elternbriefe (abrufbar unter www.baer.bayern.de/elternbriefe) wurden von 2009 bis 2013 im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) geförder ten Projekts vom ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt entwickelt. - Im Juli 2012 wurden die Elternbriefe veröffentlicht. Die Zielgruppe sind in Bayern lebende Familien. Es ist ein kompakter Elternratgeber entstanden, der Infor mationen und Tipps zu Fragen rund um die Erziehung und Familie umfassend und verständlich zur Verfügung stellt. Eltern werden bei der Erziehung und im Familien alltag unterstützt. Die Elternbriefe sind mittlerweile fest in Bayern integriert. - - Der Fokus lag zuerst auf der Druckversion der Eltern briefe. Seit 2012 gibt es die Elternbriefe bereits online im PDF-Format. - Seit 2022 werden die Elternbriefe in Rahmen eines geförderten Projektes nun inhaltlich aktualisiert, überar beitet und digitalisiert. - Seit 2021 gibt es zusätzlich die Medienbriefe, welche Tipps speziell für den Bereich Medienerziehung geben. Das Ziel der Eltern- und Medienbriefe ist es, die kom munalen Familienbildungsmaßnahmen im Rahmen des § 16 SGB VIII durch hochwertige gut aufbereitete Erziehungstipps für die Altersspanne der Kinder von 0 bis 18 Jahren zu ergänzen. Die Medienbriefe stehen unter www.baer.bayern.de/medienbriefe als PDF zur Verfügung. - Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es die Elternbriefe und Me dienbriefe noch nicht in Leichter Sprache. - Die Elternbriefe in Leichter Sprache sollen Informatio nen zu Erziehungsthemen für eine spezielle Zielgruppe bieten. Von den bestehenden 48 Elternbriefen werden zunächst 6 Elternbriefe in Leichter Sprache für die Al tersgruppe von 0 bis 3 Jahre entwickelt. Die Regeln der Leichten Sprache sorgen für den zielgruppenadäquaten Aufbau und Struktur. Die Elternbriefe in Leichter Sprache gibt es dann als Druckversion und barrierefreie Online- Version zum Herunterladen auf www.baer.bayern.de. - - Die Zielgruppe Mitte des Jahres 2022 startete das Projekt der Eltern briefe in Leichter Sprache. Es wurden zunächst viele Quellen und Informationen gesammelt, die es den Mit arbeiterinnen ermöglichen sollten, einen Überblick über das Thema Leichte Sprache zu bekommen. Nicht viele Veröffentlichungen werden auch in Leichter Sprache umgesetzt, noch weniger zum Thema Erziehung. Deshalb war es vor allem wichtig, sich mit der Zielgrup pe zu beschäftigen. Durch verschiedenen Methoden, wie zum Beispiel der Value-Proposition-Canvas-Metho de, wurden die Zielgruppen immer weiter eingegrenzt. Als mögliche Zielgruppen wurden zunächst identifiziert: - - - - Eltern mit … • Lernschwierigkeiten, • kognitiver Beeinträchtigung oder geistiger Behinde rung, - • • • • • • • In einem Workshop mit Fachkräften aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, wurden die Zielgruppen erneut in den Fokus genommen. Ergebnis: Die Heterogenität der Zielgruppen würde es schwer machen, für alle adäquate Informationen in den Eltern briefen zu bieten. Vor allem eine Zielgruppe ist jedoch besonders auf die Leichte Sprache angewiesen: Men schen mit Lernschwierigkeiten, geistiger Behinderung und/oder psychischen Erkrankungen. - - Für diese Gruppe können die Elternbriefe in Leichter Sprache eine wichtige Ergänzung zu schon bestehenden Hilfesystemen sein und die Selbständigkeit der Eltern fördern. Es ist immer noch ein Tabu-Thema, dass Eltern mit ko gnitiven Einschränkungen eine Familie gründen. Jedoch haben auch sie ein Recht auf Familie, wie im Artikel 23 der UN-Behindertenrechtskonvention festgehalten ist (abzurufen unter https://bit.ly/3hdMn1r). Hier kann die sogenannte Begleitete Elternschaft eine gute Möglich keit sein, ein kindgerechtes Aufwachsen des Nach wuchses zu garantieren. - - - I N F O

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