JaS Handbuch

III. Die Tätigkeit als JaS-Fachkraft – die Praxis 48 JaS-Handbuch Die Elternarbeit ist hierbei von besonderer Bedeutung. Gerade die Beratungs- und Motivationsarbeit der Eltern steht im Vordergrund. Oftmals sind die Eltern aufgrund des besonderen Förderbedarfes ihres Kindes oder aufgrund eigener persönlicher Einschränkungen oder Behinderungen oder aufgrund von Integrationshemmnissen überfordert. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, insbesondere in den Großstädten, ist überdurchschnittlich. Somit spielen interkulturelle Aspekte in der Einzelfallhilfe eine große Rolle. Der Schwerpunkt der JaS an Förderschulen und sonderpädagogischen Förderzentren liegt klar auf der Einzelfallhilfe:  Intensive Elternarbeit zur Stärkung der elterlichen Kompetenz, der Förderung der Elternkontakte untereinander und der Zusammenarbeit mit der Schule.  Einbeziehung von Eltern mit ihren jeweiligen Zuwanderungsgeschichten und Migrationshintergründen unter Einsatz entsprechender interkultureller Methoden.  Unterstützung bildungsferner Eltern bei der frühzeitigen Entwicklung realistischer Berufsziele für und mit ihren Kindern, ergänzende Unterstützung der Jugendlichen im Einzelfall bei der Berufsorientierung.  Unterstützung der jungen Menschen sowie ihrer Eltern im Hinblick auf die Möglichkeiten der jungen Menschen, am Wohnort soziale Kontakte zu pflegen und die regionalen Möglichkeiten der Jugendverbände und Vereine zu nutzen.  Einzel- und Gruppenangebote zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der Sozialkompetenz, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Ressourcen zu entdecken und weiter zu entwickeln sowie sie zu Erfolgserlebnissen führen.  Angebote zur Verbesserung der Impulskontrolle und der differenzierten Gefühlsäußerungen (wie Wut, Angst, Scham, Lügen usw.). Ähnlich wie bei der Mittelschule sind die Schwerpunkte der JaS an der Realschule die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen bei deren individueller Entwicklung durch Beratung und Begleitung. Insbesondere der Umgang mit persönlichen und familiären Belastungen, mit schulischen Konflikten und Anforderungen, Misserfolgen und Überlastungen zählen zu den häufigen Gründen für die Einzelfallhilfe. Weitere Aspekte für die sozialpädagogischen Angebote in der Einzelfallhilfe an Realschulen sind:  Unterstützung der jungen Menschen, die Probleme haben, trotz guter Begabung die notwendigen Anpassungsleistungen zu erbringen, die der Wechsel von der Grundschule auf die Realschule (kein Klassenlehrerprinzip mehr) erfordert. Dies gilt für alle sozial benachteiligten jungen Menschen und besonders für diejenigen mit Migrationshintergrund, da die Gefahr besteht, bereits bei ersten auftretenden Schwierigkeiten zu resignieren und die Schule wieder zu verlassen, obwohl dies bei ausreichender Unterstützung und Motivation kognitiv möglich wäre. Hierzu ist begleitende Elternarbeit erforderlich.  Integration derjenigen Kinder und Jugendlichen, die vom Gymnasium aufgrund nicht ausreichender Leistungen an die Realschule wechseln müssen. Hier sollen Absprachen getroffen werden zur regelhaften und rechtzeitigen Information von Seiten der Schule gegenüber der JaS-Fachkraft, wenn bekannt wird, dass eine Schülerin oder ein Schüler an die Realschule wechselt. Dies gilt auch, wenn insbesondere aufgrund von disziplinarischen Maßnahmen ein Schulwechsel von einer Realschule zur anderen innerhalb eines Schuljahres stattfindet. Die JaS ist an den beruflichen Schulen und den Berufsschulen aufgrund der höchst unterschiedlichen Ausbildungs- und Lebenssituation der jungen Menschen mit vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen befasst und muss je nach zeitlicher Auslastung und Präsenz der Schülerinnen und Schüler (z. B. Blockbeschulung) in ganz unterschiedlichen Beratungssettings arbeiten. Neben der Einzelfallhilfe, die in der Arbeit mit Volljährigen oft sehr zeitintensiv und emotional belastend ist, kommt der Kurzzeitberatung und dem Clearingverfahren eine hohe Bedeutung zu. Auch die Einzelfallhilfe in den Klassen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (JoA-Klassen) gehört zum Tätigkeitsfeld der JaS. Weitere Aspekte für die sozialpädagogischen Angebote in der Einzelfallhilfe an beruflichen Schulen und Berufsschulen sind:  Wurden junge Menschen bereits an einer Mittelschule durch die JaS unterstützt, so empfiehlt es sich, diese Begleitung an der Berufsschule fortzuführen. Hierzu ist, mit Zustimmung des jungen Einzelfallhilfe Realschule Einzelfallhilfe Berufsschule und berufliche Schulen

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