JaS Handbuch

III. Die Tätigkeit als JaS-Fachkraft – die Praxis JaS-Handbuch 89 Sensible Themen und Probleme können nach aktueller datenschutzrechtlicher Lage (der Datenschutz ist in kommerziellen Diensten nicht gewährleistet!) weder über kommerzielle Messenger Dienste noch über Soziale Netzwerke behandelt werden. Für diese gilt, dass sie außerhalb des digitalen Raumes besprochen und thematisiert werden müssen, also in F2F-Beratungsgesprächen in Präsenz. Die Kommunikation innerhalb Sozialer Netzwerke ist von den JaS-Fachkräften mit hoher Sensibilität und Aufmerksamkeit zu betrachten. Zu beachten gilt, dass die digitalen Angebote der JaS einerseits eine Zugangsmöglichkeit zum Internet und andererseits zumindest Grundkenntnisse über dessen Gebrauch verlangen. Somit kann es sein, dass junge Menschen, denen entweder der Zugang und/oder die Möglichkeit zur Internetnutzung fehlen, nicht erreicht werden. Da die digitale Kommunikation junger Menschen meist über das Smartphone stattfindet, ist dabei besonders zu beachten, dass gerade die Zielgruppe der JaS oftmals nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügt, das Smartphone mit Guthaben aufzuladen, und sie deshalb auf offene WLAN-Netze angewiesen sind und diese aber in der Regel nicht oder nicht ausreichend sicher sind. Auch sprachliche Barrieren junger Menschen und deren Eltern sind bei der Gestaltung digitaler Angebote durch die JaS zu berücksichtigen. Junge Menschen könnten das Angebot nicht als Ergänzung, sondern als Ersatz verstehen. Daher gilt es darauf zu achten, dass durch die digitalen Angebote keine zwischenmenschlichen Kontakte verloren gehen. Die Nutzung des Internets innerhalb der JaS darf nicht dazu führen, dass wichtige Konzeptbausteine der JaS vernachlässigt werden. Durch den Umgang der Betreiber diverser Dienste mit persönlichen Daten und dem damit nicht ausreichend gewährleisteten Datenschutz sind der Arbeit der JaS innerhalb der Sozialen Netzwerke ebenfalls klare Grenzen gesetzt. III.3.5 Perspektiven Viele Kommunen und Landkreise arbeiten derzeit an eigenen digitalen Beratungsplattformen, die den Anforderungen an den Datenschutz gerecht werden und die den jungen Menschen und/oder deren Eltern einen niedrigschwelligen Zugang zu den jeweiligen Hilfeangeboten ermöglichen. Auch das StMUK hat mit Mebis eine digitale Plattform geschaffen, die kontinuierlich weiterentwickelt wird und den JaS-Fachkräften für die hybride Beratung zu Verfügung steht. -konkret So kann bspw. der Account von jungen Menschen jederzeit auch von Dritten bzw. von fremden Personen genutzt werden. Diese Gefahr besteht grundsätzlich, kann jedoch durch Vereinbarungen von Codes und Rückfragen reduziert werden. Sprachliche Barrieren Quo vadis?

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