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Der Fall

: Ein siebenjähriges Mädchen, das in einer Pflegefamilie lebte, ist nach

schweren Misshandlungen durch den alkoholisierten Pflegevater ins Krankenhaus

eingeliefert worden. Lange war nicht klar, wie ernst ihr Zustand tatsächlich ist. Unklar

ist auch, wo sich das jüngere Geschwisterkind aufhält.

Die Aufgabe

: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in eine interne und eine

externe Gruppe aufgeteilt. Zur internen Gruppe, die den Krisenstab bildete, gehörten

Sozialdezernent, Jugendamtsleiter, Pressesprecherin, ASD-Leitung und ihre Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter. Die externe Gruppe bestand aus der Bürgermeisterin

und einigen Journalisten. Diese Gruppe verließ den Schulungsraum und bezog in

einem weiteren, mit WLan ausgestatteten Raum, Quartier und agierte als Vertreter

der Presse von außen.

Das Krisenplanspiel in seinen verschiedenen Phasen. Stufe 2

In die nächsten zwei Stunden verwandelte sich der entspannte Workshop in ein von

Hektik getriebenes Jugendamt. In einer Ecke des Raumes sammelten sich der Ju-

gendamtsleiter und seine Stellvertreterin mit dem Sozialdezernenten und der ersten

Pressesprecherin.

In einer anderen Ecke saß das ASD-Team zusammen und versuchte sich einen Über-

blick über die Lage zu verschaffen. In einem anderen Teil des Raums besprachen sich

die beiden anderen Pressesprecher.

Dann klingelte das Telefon. Die ASD-Leiterin meldete sich mit „Hallo“ und teilt dem

Anrufer mit, „Wir sind aber nicht das Jugendamt.“ Dann fasste sie sich wieder und

ging auf den Anrufer ein, und versprach, sich kundig zu machen.

Wenige Minuten später kam die erste Zeitungsmeldung über den E-Mail-Account mit

der Schlagzeile: „Das Jugendamt ist ahnungslos“.

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BLJA Mitteilungsblatt 1/16

Berichte