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Die Teilnehmerinnen des Fachtags konnten abschließend durch zwei Workshops

einen lebendigen Einblick in die Arbeit von CASHLESS-MÜNCHEN gewinnen.

Workshop: „Budget im Griff?!?“

Fallbeispiel Seyda

Seyda (20 Jahre) hat ihre Lehre als Drogistin vor kurzem abgeschlossen und verdient

jetzt netto 1.300,-

Euro

monatlich. Sie ist bei ihren Eltern ausgezogen und hat mit viel

Glück ein kleines Appartement gefunden. Dafür zahlt sie 600,-

Euro

(inklusive Neben-

kosten). Den Strom muss sie extra an die Stadtwerke zahlen.

Aufgabe für die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer war es, einen Haus-

haltsplan für einen Monat aufzustellen. Wie viel Geld gibt sie für Kleidung, Körper-

pflege, Handyvertrag, Zigaretten, Ernährung etc. aus? Welche Möglichkeiten gibt es,

wenn die erste Kalkulation in den Minusbereich rutscht?

Seyda hat seit drei Monaten einen neuen Freund. Leider wohnt er in Starnberg und

Seydas Monatskarte reicht nicht bis dahin. Da sie sich nicht immer extra eine Fahr-

karte kaufen wollte, wenn sie zu ihm fährt, ist sie nun schon zum dritten Mal beim

Schwarzfahren erwischt worden. Heute bekommt sie einen Brief von einem Inkas-

sounternehmen. Aus den dreimal 60,-

Euro

sind inzwischen Kosten und Gebühren

von 255,-

Euro

geworden. Seyda soll den Gesamtbetrag nun innerhalb von 14 Tagen

zahlen. Seyda hat nicht genug Geld auf dem Konto.

Die Teilnehmerinnen diskutierten, welche Konsequenzen es haben würde, wenn

Seyda die fälligen Gebühren nicht bezahlt und welche Lösungsschritte es in ihrer Si-

tuation gibt.

Info

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BLJA Mitteilungsblatt 3/16

Beispiel der Abschluss eines Handy-oder Fitnessvertrags, Kredit- und Finanzie-

rungsangebote oder die erste eigene Wohnung. Auch krisenhafte Lebensereig-

nisse und Schulden, Folgen einer unbezahlten Rechnung und erste Lösungs-

schritte bei Überschuldung werden behandelt sowie seriöse und kostenfreie lo-

kale Schuldner- und Rechtsberatungsangebote vorgestellt. In Absprache mit den

Pädagoginnen und Pädagogen berücksichtigt CASHLESS-MÜNCHEN bei der The-

menwahl sowohl die derzeitige Lebenssituation und Interessen der Jugendlichen,

als auch ihren Bildungshintergrund. Die CASHLESS-MÜNCHEN Präventionsver-

anstaltungen in Berufsschulen zielen darauf ab, die Jugendlichen auf ihrem Weg

in die Selbständigkeit zu stärken und ihre finanziellen Alltagskompetenzen zu er-

weitern. In Mittelschulen führt CASHLESS-MÜNCHEN in Kooperation mit schulna-

hen Jugendtreffs primär sogenannte Stationenläufe durch, die sich mit den

Themen: Konsum, Werbung, Handy & Internet sowie Familienbudget befassen.

Ebenso gibt es für die Mittelschulen das Angebot des „Fair Trade Stationenlaufs“.

Für die Grundschulen gibt es Konzepte mit den Schwerpunkten Geldkunde, Wer-

bung und Produktionskreislauf eines Smartphones. Darüber hinaus werden auch

Kultur- und Medienprojekte (Theater- und Filmprojekte) angeboten, die eine ak-

tive, kreative und damit besonders nachhaltige Auseinandersetzung der Jugendli-

chen mit dem Thema fördern. Außerdem entwickelt CASHLESS-MÜNCHEN

jugendgerechte Informationsmedien. Neben der Homepage, die Infos zu unter-

schiedlichen Finanz- und Verbraucherschutzthemen bereit hält, gibt es die Mög-

lichkeit, Flyer, Vorlagen für Haushaltspläne, Poster und Unterrichtskonzepte zu

bestellen bzw. herunterzuladen. Außerdem bietet CASHLESS-MÜNCHEN auch

Multiplikatorenschulungen an.